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Thema: Klima > Starkregen > Anpassung

Starkregen
Anpassung


Eine Straße in einer Siedlung nach einer Sturzflut. Auf der linken Seite befindet sich ein Häuserzug und rechts oben im Hintergrund sind Passanten sichtbar. Im Vordergrund ist eine von Schlamm bedeckte Fahrbahn und angeschwemmtes Treibgut zu sehen.

Abb.: Schadensausmaß nach der Sturzflut in Braunsbach in 2016. | Foto: LUBW

Basierend auf ersten Auswertungen einer kleinen Auswahl konvektionserlaubender Simulationen ergibt sich für Süddeutschland bei den Wiederkehrzeiten von 1 bis 30 Jahren eine projizierte Erhöhung der Starkregenintensitäten von im Mittel ca. 10 % bis 30 % zum Ende des Jahrhunderts (siehe KLIWA-Kurzbericht (2024): Zukünftige Entwicklung von Starkregen (PDF)). Eine Konkretisierung wird sich jedoch erst aus laufenden und weiteren Untersuchungen zu dem Thema ergeben.

Prinzipiell kann jeder Ort in Deutschland von Starkregen betroffen sein, so dass alle Kommunen aber auch Bürgerinnen und Bürger Vorsorgemaßnahmen treffen sollten. Dazu gibt es auf Länderebene verschiedene Aktivitäten. Beispielsweise haben die Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gemeinsam den Leitfaden „Starkregen – Was können Kommunen tun?“ veröffentlicht.

In Baden-Württemberg wurde des Weiteren der Leitfaden zum kommunalen Starkregenrisikomanagement entwickelt. Mit diesem stellt das Land den Kommunen ein einheitliches Verfahren zur Analyse der Gefahren und Risiken durch Starkregen sowie darauf aufbauend zur Erstellung eines kommunalen Handlungskonzeptes zur Verfügung.

Hessische Kommunen profitieren von den im Projekt KLIMPRAX-Starkregen erarbeiteten Kartenwerkzeugen und Informationsangeboten. Die hessenweite Starkregen-Hinweiskarte gibt einen ersten Überblick über die jeweilige Gefährdungslage, welcher mittels kommunaler Fließpfadkarten weiter präzisiert werden kann. Die Projektwebseite und zwei Informationsbroschüren fassen den Wissensstand zu Starkregen und Anpassung für Hessen kompakt zusammen. Für das bayerische Staatsgebiet liefert das Projekt HiOS (Projektende 2020) u.a. eine bayernweite Hinweiskarte für Oberflächenabfluss und Starkregen.

Mithilfe von Starkregen-Gefahrenkarten können Kommunen beurteilen, wo sich im Ereignisfall Oberflächenabfluss sammelt und wo er abfließt. Auf dieser Grundlage können Maßnahmen erarbeitet werden, die mögliche Schäden im Ernstfall vermeiden oder zumindest spürbar verringern. Im Fokus stehen dabei öffentliche Einrichtungen, kritische Infrastruktur, Wohnsiedlungen sowie Flächen mit gewerblicher und industrieller Nutzung. Zum anderen stellen die Starkregen-Gefahrenkarten eine wichtige und anschauliche Informationsquelle für die Öffentlichkeit und alle Beteiligten über die Starkregengefahr dar.

Wichtige Hinweise und Handlungsempfehlungen zum Verhalten im Starkregenfall sowie zur privaten Starkregenvorsorge werden vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) zur Verfügung gestellt.

Das Land Rheinland-Pfalz fördert die Erstellung örtlicher Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepte und stellt den Kommunen dazu neben den Hochwassergefahren- und -risikokarten sogenannte "Starkregengefährdungskarten" (Gefährdungsanalyse Sturzfluten nach Starkregen) zur Verfügung. In einem Beteiligungsprozess werden ortsspezifische Vorsorgelösungen gesucht und die Eigenvorsorge aller Beteiligten gestärkt, wobei alle Handlungsfelder der Hochwasser- und Starkregenvorsorge im öffentlichen und privaten Bereich bearbeitet werden.