Abb.: Vereinfachte Wirkbeziehungen von Niedrigwasser auf die Wassernutzungen
Werden Niedrigwasserphasen häufiger oder extremer, hat dies Auswirkungen auf die Gewässerökologie und die Wassernutzungen. Niedrigwasser wirkt sich sowohl hinsichtlich der Wassermenge (Quantität) als auch der Wassergüte (Qualität) aus. Oftmals auch in Kombination. Je empfindlicher ein System ist, desto größer sind die Wirkungen. Daher sind Maßnahmen notwendig, die diese Auswirkungen verhindern oder zumindest abmildern. Einerseits sind dies kurzfristige operationelle Maßnahmen, die während konkreter Niedrigwassersituationen ergriffen werden können. Andererseits benötigt man langfristige Maßnahmen, die bei zukünftigen Niedrigwasserereignissen vorbeugend wirken und damit mögliche Nutzungskonflikte mindern können.
In den Jahren 2015 und 2016 wurden Fallstudien in den KLIWA-Partnerländern nach einem einheitlichen Grundschema durchgeführt. Ziel war die Erarbeitung und das Aufzeigen von Handlungsempfehlungen für den Niedrigwasserbereich. Dazu wurden zunächst in ausgewählten Pilotgebieten die Auswirkungen von Niedrigwasser auf verschiedene Bereiche der Wassernutzung untersucht und das resultierende Konfliktpotenzial evaluiert.
Zur Untersuchung gehörten auch die KLIWA-Stresstests, in denen besonders extreme Niedrigwasserbedingungen simuliert wurden. Darauf aufbauend wurden Handlungsempfehlungen zum unmittelbaren Umgang mit Niedrigwassersituationen sowie zur Vorsorge abgeleitet.
Abb.: Beispiel zum Konfliktpotenzial an einem Gewässer, aus: KLIMOPASS-Fallstudie (Zeitler, Dotterweich, Rothstein 2019).
Welche Anpassungsmaßnahmen wo geeignet sind, hängt sowohl von den natürlichen Gegebenheiten als auch von den ansässigen Wassernutzern und deren Einbeziehung ab.
KLIWA-Heft 23 führt die Handlungsoptionen der lokalen Fallstudien zusammen und bewertet sie hinsichtlich ihrer Allgemeingültigkeit und möglicher Schwierigkeiten bei der Umsetzung. Diese Bewertung stellt den aktuellen Stand des Wissens dar und wird in KLIWA kontinuierlich weiter entwickelt.