Sitemap   Kontakt    


Start


Thema: Grundwasser > Grundwasserstände und Quellschüttungen > Langzeitverhalten (Vergangenheit)

Grundwasserstände und Quellschüttungen
Langzeitverhalten (Vergangenheit)


Statistische Untersuchungen zum bisherigen Langzeitverhalten von Grundwasserständen und Quellschüttungen in den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland liegen bis einschließlich 2020 vor. So wurden insgesamt 172 repräsentative Messstellen mit möglichst langen Beobachtungsreihen untersucht ( Grundwasserstände und Quellschüttungen ). Die Analysen führten unter anderem zu folgenden Ergebnissen:

Saisonale Veränderungen

Es sind Veränderungen im mittleren Jahresgang über den jeweiligen Beobachtungszeitraum zu beobachten. Beispielsweise tritt das jährliche Maximum der Grundwasserstände und Quellschüttungen an 49 Prozent der Messstellen zunehmend früher im Jahr auf (bis zu 2,7 Tage pro Jahr), was zu einer Verlängerung von Niedrigwasserperioden führt. Am deutlichsten ist die Entwicklung hin zu einem früheren Maximum in Baden-Württemberg und im nördlichen Bayern. An 37 Prozent ist kein Trend zu erkennen. An 13 Prozent der Messstellen tritt das Maximum später im Jahr auf. Die beschriebene zeitliche Verschiebung des Eintrittszeitpunkts des jährlichen Maximums lässt sich gut mit den bekannten Änderungen des Niederschlags- und Wasserdargebotsregimes erklären.
( Klima ).

Eine Übersichtskarte von Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland. Dargestellt wird die zeitliche Verschiebung des Eintrittszeitpunktes der maximalen Grundwasserstände (Symbol: Kreise) und Quellschüttungen (Symbol: Dreiecke) pro Jahr in Tagen an ausgewählten Messstellen über die Länder verteilt. Der jeweilige Trend wird mittels eines Farbcodes angegebenen. Dabei steht Schwarz für kein Trend vorhanden, Blau für einen späteren und Rot für einen früheren Eintritt. Ausgewertet wurden Zeitreihen von Grundwasserständen, deren Aufzeichnung möglichst weit zurückreichen. Viele Messstellen verzeichnen keine Verschiebung, bei einer Großzahl der Messstellen tritt jedoch das Maximum früher im Jahresverlauf auf.

Abb.: Zeitliche Verschiebung des Eintrittszeitpunktes der maximalen Grundwasserstände und Quellschüttungen.
Ein Kreisdiagramm veranschaulicht die Verschiebung des Eintrittstages des Maximums an der Quelle Meinheim. Auf dem Kreisrand sind die Monate gegen den Uhrzeigersinn aufgetragen. Die Eintrittstage des jährlichen Maximums sind für 1960 bis 2021 als kleine farbige Kreise aufgetragen, eingefärbt nach Dekade. Es ist die langfristige Verschiebung zu einem früheren Eintrittszeitpunkt des Maximums von April bis in den Februar erkennbar.

Abb.: Auftrittszeitpunkt des jährlichen Maximums der Quellschüttung an der Messstelle Meinheim in Mittelfranken/Bayern. Monate sind gegen den Uhrzeigersinn abzulesen, beginnend oben mit April. Gut erkennbar ist die Entwicklung hin zu einem früheren Maximum . Während das Maximum zu Beginn der Messzeitreihe noch im März oder April auftrat, so war dieses in der jüngeren Vergangenheit meist im Februar zu verzeichnen.
Eine Kartendarstellung von Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland. Es wurden Grundwassermessstellen auf Trends in den Grundwasserständen untersucht. Die Grundwassermessstellen sind je nach Ergebnis der Trendauswertungen in schwarz (kein Trend), rot (abnehmender Trend) oder blau (zunehmender Trend) gekennzeichnet. An etwa 80 % der Messstellen wurde ein fallender Trend festgestellt.

Abb.: Veränderungen des Eintrittszeitpunktes der Maximalwerte des Jahresgangs.

Mittel- und langfristige Veränderungen

Mithilfe eines globalen t-Tests wurde untersucht, ob mittel- und langfristige Veränderungen im mittleren Verhalten der Grundwasserstände und Quellschüttungen zu beobachten sind. Die überwiegende Mehrheit der Messstellen zeigt eine langfristige Tendenz zur Verringerung der mittleren Grundwasserstände und Quellschüttungen. So traten an 79 Prozent der Messstellen Abnahmen und an lediglich 13 Prozent der Messstellen Zunahmen auf. Die verbliebenen 8 Prozent der Messstellen weisen keine Veränderungen auf.