Zur Untersuchung der Entwicklung der Hydrologie in der Vergangenheit werden Messzeitreihen von Abflüssen verwendet.
Als Maßzahlen zur Beschreibung des Abflusses dienen zumeist die gängigen gewässerkundlichen Hauptwerte (Kennwerte), wie beispielsweise der mittlere Abfluss MQ oder der mittlere Hochwasserabfluss MHQ. Genauso interessant für KLIWA ist der Jahresverlauf von Abflusskenngrößen („Abflussregime“) oder die Entwicklung des Andauerns bestimmter hydrologischer Zustände. Solche sind beispielsweise die Unterschreitungsdauer des mittleren Niedrigwasserabflusses MNQ oder das daraus resultierende Wasserdefizit.
Hinsichtlich dieser Kennwerte interessieren sowohl deren Ausprägung in der Vergangenheit, als auch ihr Trendverhalten und dessen Signifikanz. Die verwendeten statistischen Methoden sind dabei denen der Untersuchung des Langzeitverhaltens der Klimagrößen sehr ähnlich
(
Klima > Grundlagen > Langzeitverhalten
) .
Je nach untersuchtem hydrologischen Kennwert können sich die Festlegungen für jährliche Auswertungen unterscheiden: Während die meisten Hoch- und Mittelwasserkennwerte auf das hydrologische Jahr (November bis Oktober) bezogen werden, kann die Auswertung von Niedrigwasserkennwerten das Wasserhaushaltsjahr (April bis März) umfassen.
Die Fließgewässer in Süddeutschland sind häufig wasserwirtschaftlich überprägt. Das heißt, dass beispielsweise durch Wasserentnahmen, Zu- und Ableitungen oder Speicherbewirtschaftung andere Abflussmengen oder andere Abflussverteilungen gemessen werden, als natürlicherweise auftreten würden. Nach Möglichkeit wertet KLIWA daher gering beeinflusste Abflussmessungen aus oder versucht, die bekannten Beeinflussungen bei der Interpretation der Ergebnisse zu berücksichtigen.
Genaueres zur Methodik ist den einzelnen KLIWA-Publikationen zu entnehmen, beispielsweise den KLIWA-Heften oder dem KLIWA-Monitoringbericht.