Die Grundwasserneubildung stellt vereinfacht die Bilanzgröße aus Niederschlag abzüglich Verdunstung und Oberflächenabfluss dar. Als „Bilanzrest“ reagiert sie somit besonders sensitiv auf Änderungen des Klimageschehens.
Abb.: Schematische Darstellung des Grundwasserhaushalts.
Die Wasserversorgung in Süddeutschland basiert zum überwiegenden Teil auf der Nutzung natürlicher Grundwasservorkommen. Somit spielt die Grundwasserneubildung eine wichtige Rolle bei der Sicherstellung der Trinkwasserversorgung. Mögliche Änderungen der Grundwasserneubildungsrate, als Folge des Klimawandels, können damit direkte Auswirkungen auf die Grundwasservorkommen, die Versorgungssicherheit und die Nachhaltigkeit der Ressourcennutzung haben.
Da eine flächendeckende Beobachtung aller Größen des Wasserhaushalts unmöglich ist, werden im Rahmen von KLIWA die einzelnen Wasserhaushaltsgrößen flächendeckend modelliert.
Auf der Basis von Klimaparametern (Zeitreihen) und physiografischen Daten (flächenhafte Standortfaktoren) wird der Bodenwasserhaushalt und die Grundwasserneubildung unter Anwendung des Bodenwasserhaushaltsmodells GWN-BW länderübergreifend konsistent simuliert. Die Kurzbezeichnung GWN-BW (Grundwasserneubildung-Bodenwasserhaushalt) beschreibt den gesamten Prozess, also die zeitlich hochaufgelöste Simulation des Bodenwasserhaushalts mit der daraus resultierenden Abflussbildung und der anschließenden Berechnung der Grundwasserneubildung aus Niederschlag.
Mit Hilfe der modellierten Daten lässt sich untersuchen, ob und wie sich Bodenwasserhaushalt und Grundwasserneubildung in der Vergangenheit geändert haben.
Die Ergebnisse zur Entwicklung der Grundwasserneubildung im Zeitraum 1951 bis 2015 auf Basis gemessener Klimadaten sind hier beschrieben:
Langzeitverhalten (Vergangenheit)