Ströme
Zukünftige Veränderungen
Abb.: Die Dreikantmuschel (
Dreissena polymorpha) als Profiteur des Klimawandels
© Mechthild Banning.
Die Sauerstoffgehalte der großen Ströme haben sich aufgrund der Investitionen in die Abwasserreinigung in der Vergangenheit deutlich verbessert. In den freifließenden Abschnitten stellt die Sauerstoffversorgung meist kein Problem mehr dar. In staugeregelten Wasserstraßen sind kritische Zustände bei hohen Temperaturen und erhöhten Verweilzeiten zu erwarten, was vor allem negative Auswirkungen auf die Fisch- und Wirbellosenfauna hätte.
Abb.: Im Rahmen einer Literaturstudie (siehe Kasten "KLIWA-Publikationen") wurden verschiedene Wirkungsketten für die Großen Fließgewässer im Zuge des Klimawandels identifiziert.
Bei der Entwicklung von Algenblüten könnten zukünftig Blaualgen (Cyanobakterien) aufgrund ihrer höheren Temperaturoptima gegenüber anderen Phytoplanktonarten einen Konkurrenzvorteil haben. Blaualgenblüten treten in Fließgewässern nur in stauregulierten Flussabschnitten auf und wurden bisher selten beobachtet (z. B. an Mosel und Main). Durch ihre Fähigkeit Toxine zu bilden, können sie bei massivem Auftreten die Freizeitnutzung und touristische Aktivitäten an und in betroffenen Gewässern zeitweise einschränken.
Konkurrenzvorteile werden auch für wärmeliebende Neobiota gesehen. Viele sind tolerant gegenüber erhöhter Temperatur, Eutrophierung und Versalzung und profitieren damit indirekt vom Klimawandel, wie die Dreikantmuschel (
Dreissena spec.).